Der Nachsorgeprozess für Körperpiercings hat sich allmählich durch die Praxis entwickelt, und viele Mythen und schädliche Empfehlungen bestehen fort. Ein seriöses Piercingstudio sollte Kunden schriftliche und mündliche Nachsorgeanweisungen geben, wie es in einigen Bereichen gesetzlich vorgeschrieben ist.
Der Heilungsprozess von Piercings wird in drei Phasen unterteilt:
Die Entzündungsphase, während der die Wunde offen ist und Blutungen, Entzündungen und Druckempfindlichkeit zu erwarten sind;
Die Wachstums- oder Proliferationsphase, während der der Körper Zellen und Proteine produziert, um die Punktion zu heilen, und sich die Ränder um das Piercing herum zusammenziehen und einen Tunnel bilden von Narbengewebe, das als Fistel bezeichnet wird. Diese Phase kann Wochen, Monate oder länger als ein Jahr dauern.
Die Reifungs- oder Umbauphase, in der sich die Zellen, die das Piercing auskleiden, stärken und stabilisieren. Diese Phase dauert Monate oder Jahre bis zur Vollendung.
Es ist normal, dass ein weißer oder leicht gelblicher Ausfluss auf dem Schmuck erkennbar ist, da die Talgdrüsen eine ölige Substanz produzieren, die die Wunde schützen und mit Feuchtigkeit versorgen soll. Während diese Talgablagerungen für einige Zeit zu erwarten sind, sollte nur eine geringe Menge Eiter erwartet werden, was ein Zeichen für eine Entzündung oder Infektion ist, und nur in der Anfangsphase. Talg ist zwar manchmal schwer zu unterscheiden, aber laut The Piercing Bible
Die Zeit, die ein Piercing normalerweise benötigt, um zu heilen, variiert stark je nach Platzierung des Piercings. Genitalpiercings können zu den schneller heilenden gehören, wobei Piercings der Klitorisvorhaut und Prinz-Albert-Piercings in nur einem Monat heilen, obwohl einige dauern können länger. Bauchnabelpiercings können am langsamsten heilen, wobei eine Quelle einen Bereich von sechs Monaten bis zu zwei vollen Jahren angibt. Die verlängerte Heilung von Bauchnabelpiercings kann mit der Kleidungsreibung zusammenhängen.